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Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) | 16.02.2015

UKGM widerspricht Aktionsbündnis 'Gemeinsam für unser Klinikum'

Die Thesen des Marburger Aktionsbündnisses werden auch durch ihre ständige Wiederholung nicht richtig.

  1. Es gibt keinen Personalmangel. Das UKGM ist auf Wachstumskurs und hat seit 2006 kontinuierlich neue Stellen geschaffen, in Marburg alleine im Jahr 2014 mehr als 70 Stellen, vor allem im Pflege- und Funktionsdienst. Diese Fakten können für jedermann jeder Zeit auf der Sonderhomepage www.ukgm.info nachgelesen werden. Der Stellenzuwachs im ärztlichen und pflegerischen Bereich hat zwei Gründe, einmal neue, zusätzliche medizinische und pflegerische Angebote und die jährlich steigende Anzahl zu behandelnder Patienten.

  2. Um sich über die „Ausmaße“ der Überstunden ein realistisches Bild machen zu können, liefern wir gerne die Zahlen im Detail:

    Ende 2014 beliefen sich die Summen auf den über die Jahre fortgeschriebenen Stundenkonten an den beiden Standorten des UKGM auf rund 289.000 Stunden für die UKGM-Mitarbeiter und 14.000 Stunden für die DRK-Gestellungskräfte. Ende 2013 lagen diese Werte bei 279.000 Stund

    en für die UKGM-Beschäftigten und 12.000 Stunden für die DRK-Gestellungskräfte. Das heißt: Im Jahr 2014 hat ein Aufbau um 10.000 Stunden bei den UKGM-Beschäftigten und 2.000 Stunden bei den DRK-Gestellungskräften stattgefunden.  Bei rund 6.900 Vollkräften im UKGM an den Standorten Gießen und Marburg bedeutet dieser Anstieg von 12.000 Stunden einen durchschnittlichen Anstieg der Ãœberstundenkonten von weniger als 2 Stunden je Vollkraft im Jahr 2014.

    Im Frühjahr 2006, das heißt unmittelbar nach Übernahme der Trägerschaft durch die RHÖN-KLINIKUM AG, lagen die Stundensalden in Summe über beide Standorte bereits bei 194.000 Stunden für die UKGM-Beschäftigten und 5.000 Stunden für die DRK-Gestellungskräfte. Innerhalb von neun Jahren sind somit die Stundenkonten aller Mitarbeiter um rund 104.000 Stunden gestiegen. Dies entspricht einem durchschnittlichen Überstundenaufbau am UKGM von rund 1,7 Stunden je Vollkraft und Jahr in den neun Jahren seit der Privatisierung.

  3. Die Geschäftsführung des UKGM hat – wie jede andere Klinikgeschäftsführung auch, ob nun kirchlich, frei-gemeinnützig, kommunal, staatlich oder privat – die Aufgabe, das Klinikum wirtschaftlich solide zu führen, um das medizinische und pflegerische Angebot dauerhaft aufrecht erhalten zu können. Die Rechtsform oder die Eigentumsverhältnisse spielen dabei eine nachgeordnete Rolle, denn jeder Klinikbetreiber hat zunächst das Wohl seiner Patienten und deren bestmögliche Versorgung im Blick. Andersartige Unterstellungen sind völlig abwegig und lassen sich nur ideologisch erklären.

  4. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Betrieb von Kliniken haben sich in den zurückliegenden Jahren vor allem durch die Einführung des Fallpauschalensystems erheblich verschärft. Das gilt für alle Krankenhäuser, aber in spezieller Weise für die Universitätsmedizin. Daher hat der Verband der Universitätsklinika Deutschlands auf die Notwendigkeit einer ergänzenden Finanzierung der Unikliniken hingewiesen und den Gesetzgeber aufgefordert, im Sinne bestmöglicher Patientenversorgung, Forschung und Lehre aktiv zu werden. Nachlesbar hier: http://www.uniklinika.de/vud.php/cat/396/aid/1625/title/Sonderrolle_der_Universitaetsklinika_-_acht_Beispiele

  5. Der hessische Landesbasisfallwert, sprich die „Währung“ aller hessischen Kliniken für ihre Leistungen, wird in 2015 voraussichtlich nur um 0,4 bis 0,5 Prozent steigen. Die Kostensteigerungen in den Kliniken liegen jedoch weit darüber, bei rund vier Prozent. Dieser Umstand sollte bei einer fairen Bewertung des UKGM nicht unter den Tisch fallen.

Fazit: Es gibt viele gute Gründe, sich sachlich mit dem Gesundheitswesen und seiner Finanzierung zu beschäftigen, eine ideologische Debatte gegen private Betreiber löst hingegen keines der aufgezeigten Probleme und schafft zusätzlich Unsicherheit in der Bevölkerung und bei den Beschäftigten im Klinikum. Das kann nicht ernsthaft Ziel eines Bündnisses sein, das sich angeblich zum Wohle „unseres Klinikums“ engagiert.


Kontakt:

UKGM-Pressestelle
Frank Steibli
Leiter Kommunikation und Pressesprecher 
Telefon: (0641) 985-51020
Mobil: (0160) 7120456
E-Mail: frank.steibli(at)uk-gm.de
Web: www.ukgm.de

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