Über 100 Teilnehmende, darunter ausgewiesene Experten der Schulter- und Ellenbogenchirurgie, trafen sich am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt zur Tagung „Hauptweg und Nebenwege in der Schulter- und Ellenbogenchirurgie“ am 10. und 11. November, um sich zu neuen Therapie- und Operationsmöglichkeiten auszutauschen. Wie Patienten von modernster Technologie und Digitalisierung während einer Operation profitieren können, zeigten und diskutierten Experten aus der ganzen Welt.
Eingeladen hatte die Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie, Schulterchirurgie und Endoprothetik (OUSE). Coronabedingt war dies die erste größere Fachveranstaltung der Klinik seit ihrer Gründung 2019. Prof. Dr. Frank Gohlke, Leiter des Schulter- und Ellenbogenzentrums am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt und Initiator der Veranstaltung, freut sich darüber ganz besonders: „Die Patienten profitieren von unserem fachlichen und kollegialen Austausch. Anhand konkreter Patientenfälle konnten neue Behandlungsoptionen gezeigt und anschließend diskutiert werden.“
Ein ganz besonderes Highlight der Veranstaltung war die Live-Übertragung von vier Operationen aus Sälen des Campus in die Konferenzräume. Dabei hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, Operationen mit modernster Technologie unter Verwendung der neuesten Biomaterialien auf großen Leinwänden zu verfolgen. Gleichzeitig konnten sie mit den Operateuren Prof. Dr. Frank Gohlke und Prof. Dr. Arne Berner (Chefarzt der Klinik für OUSE am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt) diskutieren und Fragen direkt in den OP stellen. Abgerundet wurde das Programm mit Fachvorträgen, Workshops und einer Podiumsdiskussion.
Schritte in die richtige Richtung
„Mit dieser Tagung wurde der Beginn einer Veranstaltungsreihe gelegt, die sich in Zukunft den orthopädischen Gesundheitsproblemen auf lokaler und überregionaler Ebene widmen wird“, sagt Prof. Gohlke, der 2010 die Klinik für Schulterchirurgie am RHÖN-KLINIKUM aufbaute. „Durch die Arbeit von Prof. Gohlke und seinem Team entwickelte sich die Klinik für Schulterchirurgie zu einem überregionalen Zentrum für Schulter- und Ellenbogenerkrankungen sowie einem von vier in Deutschland zertifizierten „Schulter- und Ellenbogenzentrum“, freut sich Annette Hartmann, Kaufmännische Leiterin am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt. Auch Thomas Habermann, Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld, würdigte in seiner Ansprache die Arbeit der Klinik sowie des Campus. Er ist überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, die Kreisklinik Bad Neustadt in eine neue Organisationsform übergeben zu haben – vor allem vor dem Hintergrund der geplanten Reform der Klinikfinanzierung und der erwarteten Belastung der öffentlichen Haushalte. Mit dem Campus habe die Region einen zukunftsträchtigen und arbeitsplatzsicheren Standort geschaffen.
Mit dem Zusammenschluss 2019 wurden die Klinik für Schulterchirurgie und die Klinik für Unfallchirurgie und Endoprothetik zu einem Kompetenzzentrum zusammengeführt. Es entstand die Klinik für OUSE mit den Chefärzten Prof. Dr. Andre Steinert und Prof. Dr. Arne Berner.
Höchste Präzision dank 3D-Planung und navigierter Chirurgie
Der Klinik für OUSE stehen bei der operativen Behandlung des Schulter- und Ellenbogengelenks modernste diagnostische und therapeutische Methoden zur Verfügung. Davon konnten sich während der Live-Operationen auch die Teilnehmenden der zweitägigen Fachtagung überzeugen.
Um den Patienten noch individueller und auf seine Anatomie abgestimmt operieren zu können, arbeitet die OUSE schon seit acht Jahren mit präoperativer computergestützter 3D-Planung. Dazu wird vor der Operation nicht nur die übliche Röntgendiagnostik durchgeführt, sondern auch eine CT (Computertomographie)-Aufnahme angefertigt, die anschließend in eine spezielle Software (Datenverarbeitungs-System) importiert wird. Anhand dieser Daten errechnet der Computer die optimale Größe und Position des künstlichen Gelenkes und simuliert sogar den später möglichen Bewegungsumfang.
Während der Operation können die Operateure mit intraoperativer 3D-Darstellung und Navigation arbeiten, um die Planung präzise umzusetzen. Der Vorteil für die Patienten: eine Behandlung mit maximaler Genauigkeit, auf höchster Qualität und Sicherheit. „Mit Hilfe dieser Techniken können wir ein optimales Behandlungsergebnis und eine bestmögliche Wiederherstellung der verlorenen Funktion des Gelenkes erreichen“, sagt Prof. Berner.
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